Bei einer Kurzsichtigkeit von über 3 Dioptrien besteht ein erhöhtes Risiko* für eine Netzhautablösung. Hierbei kommt es zur Ablösung der Lichtsinneszellschicht des Auges von deren Versorgungsschicht im Augeninneren. Unbehandelt kann eine Netzhautablösung innerhalb von wenigen Stunden zur kompletten Erblindung des Auges führen.
Bei einem Teil der Betroffenen treten schon lange vor der eigentlichen Netzhautablösung Veränderungen in der äußeren Netzhaut auf. Diese können bei regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen von Ihrer Augenärztin frühzeitig erkannt und nötigenfalls vorsorglich behandelt werden. Oft genügt dann eine ambulante Laserbehandlung, um eine spätere gefährliche Netzhautablösung oder eine aufwändige große Netzhautoperation abzuwenden.
Vorstufen einer Netzhautablösung können meist nur bei sehr weit geöffneter Pupille erkannt werden. Daher werden für die Untersuchung Ihre Pupillen durch die Gabe von Augentropfen erweitert. Von diesem Moment an sind Sie für 3–5 Stunden nicht fahrtauglich.
Ab einem Alter von 40 Jahren empfiehlt sich die Kombination dieser Untersuchung mit einer Glaukomvorsorge (Untersuchung auf das eventuelle Vorliegen des Grünen Stars), da auch für diese Erkrankung das Risiko bei hoher Kurzsichtigkeit erhöht ist.
* Etwa 8000 Menschen jährlich erleiden in Deutschland eine Netzhautablösung. Kurzsichtigkeit von 3 Dioptrien erhöht das Risiko hierfür um das 4-Fache, eine Kurzsichtigkeit von >3 Dioptrien um das 10-Fache (Quelle: N. Feltgen, P. Waltern (2014): Rissbedingte Netzhautablösung - ein ophthalmologischer Notfall. Deutsches Ärzteblatt Jg. 111, Heft 1-2, S. 12–22).